Unheilig brachte Licht in die Limmatstadt

Konzertkritik: Unheilig im Hallenstadion
Unheilig
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Schwarzer Anzug, weisses Hemd und Backenbart – «der Graf» begeisterte mit Unheilig auf seiner aktuellen Tour «Lichter der Stadt II – Letzter Halt» im ausverkauften Hallenstadion. Vergangenen Sonntag zog es 13‘000 Besucher in Zürichs grösste Veranstaltungslocation. Die Musik ist irgendwo zwischen Pop, Electro-Rock und Neuer Deutscher Härte angesiedelt.

 

Bereits im Jahr 2000 wurde die Band gegründet, doch der eigentliche Durchbruch kam erst mit dem 2010 veröffentlichten Album «Grosse Freiheit». Seither ist Unheilig aus dem deutschsprachigen Musikzirkus nicht mehr wegzudenken.

 

Natürlich durfte auch in Zürich die Single «Geboren um zu leben» nicht fehlen, doch die liess bis zur Zugabe auf sich warten und schlug dann um so mehr ein wie eine Wucht. Das Publikum war begeistert und auch der Graf war sichtlich gerührt von der Schweizer Herzlichkeit und der unermüdlichen Energie und Gastfreundschaft der Zürcher Konzertgänger.

 

Der Graf hatte das Stadion fest im Griff

 

Seine Texte erzählen eine Geschichte. Der Graf versteht es, seinen Texten Authentizität zu verleihen und bewies einmal mehr, dass Musik verbindet und das generationenübergreifend. Vom Gothic-Fan bis zum Rentner-Ehepaar war alles vertreten. Keinen Song gab es ohne gebührenden Applaus, für den sich der Graf mit einem «Dankeschön» revanchierte und das Publikum einstimmig mit einem «Bitteschön!» antwortete.

 

Die Setlist bestand aus einer ausgeglichenen Mischung von alten Songs und neuen Liedern ab dem aktuellen Unheilig-Album «Lichter der Stadt». Der Graf hatte an diesem Abend das Hallenstadion fest im Griff. So konnte er problemlos mit langsamen Songs wie «Mein Stern» an Songs wie «Herz aus Eis» anknüpfen. Zudem durften die Zuhörer in den Genuss von «Auf ewig» oder «Stark» kommen. Beide sind nur auf der Winter Edition von «Lichter der Stadt» zu finden, mit letzterem verabschiedete sich der Graf von einem begeisterten Publikum mit den Worten: «Die Schweiz war der absolute Hammer.» Die Lichter der Limmatstadt brachte Unheilig definitiv zum Erstrahlen.

Dominique Rais / Di, 05. Mär 2013